Burgen

An den Ufern des Gardasees gibt es zahlreiche Burgen und Festungen zu besichtigen.
Nicht selten bestimmen diese Bauwerke das Stadtbild und werden zum Wahrzeichen des Ortes, in dem sie sich befinden, wie zum Beispiel in Sirmione, Lazise, Malcesine und Torri del Benaco.

Burg Sirmione


Die Scaligerburg ist der einzige Zugang zur Altstadt von Sirmione. Sie wurde von Mastino della Scala, dem damaligen Stadtherrn von Verona in Auftrag gegeben, um die von Angriffen besonders ausgesetzte Ortschaft zu schützen. Es lassen sich sowohl der Bogengang, in dem Steine mit Inschriften aus der Zeit des römischen Reiches und dem Mittelalter ausgestellt sind, als auch die Wehrgänge besichtigen. Desweiteren ist die Holztreppe restauriert worden, die zur Turmspitze führt, von wo aus man einen wunderbaren Ausblick auf den Gardasee hat. Die Wasserburg Sirmione gehört zu den am vollständigsten und am besten erhaltenen Burgen in Italien und ist zudem eine der seltenen Wasserburgen.

 

Burg Malcesine


Die mittelalterliche Scaligerburg Malcesine wurde vermutlich auf den Resten einer langobardischen Burg errichtet. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Burg neben der Adelfsamilie der Scaliger auch von den Visconti, Franzosen und Österreichern bewohnt.
Im Inneren der Burg befindet sich ein Goethe gewidmetes Museum.
Der Schriftsteller hatte dieses Bauwerk berühmt gemacht, als er es detailliert und mit großer Eindringlichkeit in seinem berühmten Reisebericht "Italienische Reise" beschrieb. Desweiteren beherbergt die Burg das Museum für Naturgeschichte und ein Fischereimuseum.

 

Burg Lazise


Die Burg wurde im 9. Jahrhundert erbaut, in einer Zeit, in der das Fischerdorf sich vor den Angriffen der Hunnen schützen musste. Über die Jahrhunderte hinweg gab es zahlreiche Umbauten und Besitzerwechsel, bis die Burg unter der Herrschaft der Scaliger ein wahrhaftiges Bollwerk dessen wurde, was man damals als bewehrten Kriegsschauplatz von Westverona bezeichnete. Heute sind nur wenige Teile der ursprünglichen Burg erhalten.
Sie wurde 1796 fast vollständig von den Franzosen zerstört, die die Burg zur Herstellung von Salpeter und Produktion von Schießpulver nutzten.
Später verkauften die Österreicher die Burg an einen Privatmann, der diese als Steinbruch und damit zum Bau neuer Häuser gebrauchte. Das die Burg in ihrer heutigen Form zu besichtigen ist, ist dem Einschreiten von Graf Buri zu verdanken, der sie erwarb und renovierte.

 

Burg Torri del Benaco


Die ersten Zeugnisse einer Befestigungsanlage lassen sich auf das Jahr 15 v. Chr. datieren, auch wenn die Burg Torri ihre Glanzzeit unter der Herrschaft der Scaliger hatte.
In den folgenden Jahrhunderten erlebte das Bauwerk jedoch einen starken Niedergang, der im 18. Jahrhundert im Abriss der Burg zugunsten eines Gewächshauses für Zitronen gipfelte.
Dieses lässt sich noch heute besichtigen und ist der Öffentlichkeit zugänglich.
Heutzutage ist auch der Wehrturm zu besichtigen, dessen sogenanntes Todeszimmer dadurch traurige Berühmtheit erlangte, dass die Verurteilten durch eine Falltür auf scharfe Lanzen fielen.